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Mit großer Enttäuschung, Bestürzung und vor allem Sorge haben die FREIEN WÄHLER Mainburg das Ergebnis der Abstimmung vergangenen Mittwoch im Kreistag aufgenommen. Eine knappe Mehrheit hat nun dafür gestimmt, dass das Haus zu einem Krankenhaus des Levels 1i umgewandelt wird. Das bedeutet, dass zukünftig die Ambulantisierung Einzug hält, stationäre Betten abgebaut werden und Notfälle nicht mehr stationär bzw. intensivmedizinisch versorgt werden können. Die stationäre Notaufnahme kann aktuell zwar noch durch den Status des sogenannten „Spezialversorgers“ erhalten werden, wird aber spätestens 2027 nicht mehr zur Verfügung stehen.
Für die Versorgung der Menschen in der Hallertau ist diese Entscheidung ein Schlag ins Gesicht, da hauptsächlich wirtschaftliche Belange über die Gesundheit der Menschen vor Ort gestellt wurden. Gebetsmühlenartig wurde immer wieder argumentiert, dass andere Wege als „Level 1i“ „nicht wirtschaftlich seien“, „personell nicht umsetzbar seien“ oder „in der Krankenhausreform nicht umsetzbar seien“. Leider folgten dieser Argumentation zu viele Kreistagsmitglieder, vor allem zu viele aus dem Raum Mainburg. Da war der Parteizwang wohl vorrangig, trotz Erklärungen einzelner. Dieses Abstimmungsverhalten führt vor Ort nur zu Kopfschütteln und Enttäuschung. Schließlich hat der Mainburger Stadtrat in der Sitzung Ende Januar in einer Aussprache einstimmig „für den Erhalt der stationären Notfallversorgung“ gestimmt.
Natürlich hätte ein Abweichen vom vorgeschlagenen Weg Risiken und Unsicherheiten gehabt, aber man hätte zumindest die Möglichkeit gehabt, (mit einem eventuellen neuen Partner) das Krankenhaus in Mainburg anders auszurichten. Diese Chance ist nun vorbei. Obwohl der Landrat des Landkreises Freising seine „Hand ausgestreckt“ hat und Unterstützung aufgrund seiner Verantwortung für die Gemeindebürger des nördlichen Landkreises Freising angeboten hat, ist dieses Angebot leider zu wenig verfolgt worden.
Dass das Krankenhaus Mainburg im Notfall als „unverzichtbar“ gilt, zeigt schon die Tatsache, dass der Status „Spezialversorger“ aktuell noch vorhanden ist. Vor allem haben sich in den letzten Wochen und Monaten viele Fachleute (Hausärzte, Rettungsdienstler, Beschäftigte des Krankenhauses, …) aus der gesamten Holledau darauf hingewiesen, dass ein Wegfall der Notaufnahme eine massive Versorgungslücke hinterlässt und die Versorgung im Notfall „auf die Straße verlagert wird“. Obwohl jetzt schon bekannt ist, dass in den nächsten Jahren, wenn viele weitere Krankenhäuser aufgrund der Defizite bzw. der Reform nicht mehr zur Verfügung stehen, die Patienten in langen Fahrten (zu) viel Zeit im Rettungswagen verbringen werden, nimmt man Schließungen von so wichtigen Anlaufstellen sehenden Auges in Kauf. Die Situation wird dadurch noch verschärft, da jetzt schon Kliniken teilweise voll oder „abgemeldet“ sind.
FW-Fraktionssprecher im Kreistag Christian Nerb appellierte in seinem mehr als halbstündigen engagierten Statement vehement für den Erhalt der stationären Notaufnahme in Mainburg und sprach dafür die Fraktion der FREIEN WÄHLER. Dieses war im Vorfeld auch mit der Fraktion erarbeitet worden. Der Kritik, warum Bürgermeister Fichtner sich nicht zu Wort meldete, kann entgegnet werden, dass es durchaus üblich ist, dass die (mehrheitliche) Meinung der Fraktion vom Fraktionssprecher vorgetragen wird. Diese müsse nicht von einzelnen wiederholt werden. Die Fraktion der FREIEN WÄHLER stand mehrheitlich von Anfang an für den Erhalt der Notaufnahme. Diese Position wurde permanent aufrechterhalten.
Die FREIEN WÄHLER und sicherlich auch die betroffene Bevölkerung werden nun auf alle, die sich für die Umsetzung zu einem „Level 1i Krankenhaus“ stark gemacht haben und die weiteren Schritte skizziert haben, genauestens ein Auge auf die weiteren Schritte werfen. Daran werden sie gemessen!
Die Vorstandschaft