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FREIE WÄHLER sehen sich in hinsichtlich der Ankündigungen und Versprechungen im Kreistag getäuscht
In den zahlreichen Diskussionen im Kelheimer Kreistag zur Causa „Krankenhaus Mainburg“ im letzten Jahr wurden von den vielen Befürwortern der Umstrukturierung im Kreistag, den Fachleuten der Gesundheitspolitik inkl. Geschäftsführung sowie der zuständigen Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) gebetsmühlenartig die Vorzüge einer sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtung, zu der das Krankenhaus in Mainburg herabgestuft werden soll, angepriesen. Es wurde auch immer betont, dass sich bis zum Jahr 2027, wenn das neue Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz greift, in der Versorgung der Menschen im Notfall und in den einzelnen Abteilungen wenig bis nichts ändern werde.
Seit dem Kreistagsbeschluss im Juni, spätestens aber seit dem Beschluss im Dezember 2024, scheinen diese Ankündigungen aber über den Haufen geworfen zu sein. Kurz vor Weihnachten wurde von der integrierten Leitstelle (Notrufzentrale) angekündigt, dass ab 1.1.2025 das Krankenhaus Mainburg im Notfall nicht mehr angefahren werden könne, da die Intensivstation nur noch mit Betten ohne Beatmung und reduzierter Personalstärke vorliege. Überraschenderweise, vermutlich durch Druck der Krankenhausärzte, wurde dies dann doch (noch) nicht umgesetzt. Es ist zu befürchten, dass dieses trotzdem bald geschieht.
Im Krankenhaus Pfaffenhofen mangelt es aktuell an (Chef)Ärzten und Ärzten mit Zulassungen für berufsgenossenschaftliche Behandlungen in der Unfallchirurgie. Damit aber dort die Unfallchirurgie weiter aufrechterhalten werden kann, soll wohl nun die Unfallchirurgie (Station 3) aus Mainburg, obwohl sie gut ausgelastet ist, komplett an Pfaffenhofen gehen. Das Gerücht vom letzten Jahr, dass dies zum 1.7.2025 geschehe, wird nun wohl Realität. Das bedeutet, dass die so erfolgreiche Endoprothetik aus Mainburg auch nach Pfaffenhofen wandert, obwohl vor kurzem noch im Kreistag verkündet wurde, dass die Endoprothetik von Pfaffenhofen komplett nach Mainburg kommt. Außerdem wurde die Bauchchirurgie seit über einem Jahr in Mainburg nicht nachbesetzt.
Wie soll denn die Notaufnahme aufrechterhalten werden und funktionieren, wenn die Ärzte abgezogen werden oder abwandern? Wie sollen dann beispielsweise eine Schnittwunde oder ein Arbeitsunfall in Mainburg versorgt werden, wenn kein chirurgischer Arzt mehr vorhanden ist?
Es ist mehr als deutlich zu erkennen, dass Mainburg bewusst „ausgeblutet“ wird, damit Pfaffenhofen seine Abteilungen weiter betreiben kann. Wie es mit der geplanten Ansiedelung der Geriatrie weitergeht, ist dann wohl auch sehr fraglich.
Es erweckt den Eindruck, dass die Mitglieder des Kelheimer Kreistages, vor allem aber die Bürgerinnen und Bürger, bewusst mit leeren Versprechungen beschwichtigt werden sollten und getäuscht wurden!
Wir, die Freien Wähler im Landkreis Kelheim, stehen seit Anfang an zum Krankenhaus Mainburg und werden die Verantwortlichen auch weiterhin zur Rede und Antwort stellen. Es muss grundsätzlich ein Umdenken in der Krankenhauspolitik erfolgen und die Krankenhausplanung für das Haus im Mainburg als „versorgungsrelevant“ erfolgen, damit die Versorgung der mehr als 40.000 Menschen im Notfall in der Hallertau gesichert werden kann und keine Fahrten von mehr als 40 Minuten notwendig werden.
Wir fordern aufgrund all dieser neuen Entwicklungen in der nächsten Sitzung des Kreistages am 24.02.2025, dass diese offenen Fragen beantwortet bzw. erklärt werden. Zudem ist es aufgrund der sukzessiven Reduzierung des medizinischen Angebots dringend notwendig, dass die Defizitaufteilung 27/73 (Landkreis Kelheim bezahlt 27 %; Landkreis Pfaffenhofen bezahlt 73 % des Defizits) überprüft wird. Es muss gefordert werden, dass der Landkreis Kelheim weiterhin die medizinische Versorgung im Krankenhaus Mainburg erhält, für welche er auch das Defizit in Höhe von 27 % übernimmt. Aktuell ist die Versorgung nicht mehr gegeben. Warum lässt sich die Landkreisführung das bieten und erhebt hier keinen Einspruch?